2020 ist schon ein absolut verrücktes Jahr, aber damit erzähle ich Ihnen sicherlich nichts Neues. Nachdem ich von meiner Überwinterung in Uganda, Kenia, Vietnam und Thailand Anfang März zurückgekehrt war, fühlte ich mich motiviert wie selten zuvor. Mit dem fertigen Manuskript des fünften Armin-Anders-Thrillers im Gepäck freute ich mich auf all die schönen Buchmessen und Lesungen, die nun bevorstanden, und als absolutes Highlight meines bisherigen Autorenlebens hatte ich zum ersten Mal auf der für mich als kleinen Autor schier unvollstellbar großen Leipziger Buchmesse einen eigenen Messestand gebucht, somit tief in die Tasche gegriffen, um hoffentlich viele neue Leser hinzugewinnen zu können. Wenn das nicht mein Jahr werden sollte, dann wusste ich auch nicht …
Dann kam Corona auch zu uns nach Deutschland, Beteuerungen der Messe Leipzig, dass man die Messe trotzdem durchführen würde, ein Hoffen und Bangen, gefolgt von Unsicherheit, Ratlosigkeit, Überlegungen, was nun das kleinere Übel wäre, bis schließlich mit der Vernunft der schleichende und sich immer mehr beschleunigende Tod meiner Träume einstellte. Bis auf die Messe in Stockstadt am Rhein, die gerade noch vor dem richtigen Ausbruch der Pandemie die Kurve kratzte, wurden alle Messen und Lesungen abgesagt, natürlich auch Leipzig. Irgendwie blieb die Welt für mich stehen, ich verfiel in eine regelrechte Schockstarre, hatte keinerlei Lust und Antrieb mehr, meine Bücher zu vermarkten! Ich ließ auch mein jüngstes Werk nicht in Druck gehen, warum auch? Die paar Exemplare, die ich normalerweise online verkaufe, würden meine Kosten bei weitem nicht einspielen können und ohne Einnahmen musste ich sparen.
Mich beim Neue ganz auf ein Ebook zu konzentrieren, widersprach irgendwie meinem Naturell, auch wenn ich damit in Retrospektive vermutlich die falsche Entscheidung getroffen habe, doch bin ich ein Mensch der Haptik, des Fassbaren und so wollte ich mein Baby nicht nur virtuell erschafft wissen, ich wollte regelrecht mein eigenes Schreien hören, wenn ich das Neugeborene herauspresse, beziehungsweise die Kartons öffne mit den Exemplaren, die ich mir immer nach Hause schicken lasse, um meinen Onlineshop, die Messeauftritte und meine Lesungen zu bedienen, Schreie der Begeisterung, nicht des Schmerzes! Ein neues Baby ist wie der Start in ein neues Leben und nicht nur eine Datei auf einem Reader.
Nunja, haken wir das Ganze ab und hoffen, dass im nächsten Jahr alles besser wird! Einen kleinen Lichtblick hat das Jahr 2020 in Form der Bücherei St. Peter und Paul in Aschaffenburg-Obernau dann doch für mich vorgesehen. Diese schon im vergangenen Jahr vereinbarte Lesung am 23. Oktober 2020 findet (natürlich unter einem entsprechenden Hygienekonzept) doch statt, sie wurde nicht abgesagt und ich freue mich riesig darüber! Da ich dort bislang noch nicht gelesen habe, wählte ich mit Opfer und Täter den Auftakt der Armin-Anders-Reihe aus. Weitere Details können Sie auf dem angehängten Plakat entnehmen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen, bitte unbedingt anmelden!

PS: Irgendwann wird es auch hier im Blog weitergehen, ich habe in meinem Tief nicht einmal meinen Bericht über das letzte Überwintern fortgeführt. Ich hoffe, ich finde die Kraft, dies nachzuholen bevor es ans Überwintern 2020/21 und damit einhergehend dem Arbeiten an meinem siebten Thriller geht. Wohin es dieses Mal geht, bleibt derzeit noch ein Geheimnis. Ich werde sicherlich darüber berichten – wann, steht in den Sternen.
Ihr Uwe K. Alexi