Eigentlich habe ich gar keine Zeit. Ich redigiere gerade meinen zweiten Thriller „Opfer und Täter“, der noch in diesem Monat erscheinen sollte, aber nun doch erst im November fertig wird. Zu viel rot hat das Manuskript, nachdem es durch die Hände des Lektorates gegangen ist. Und jedes einzelne Rot ruft mir zu: Uwe, denk nach! Uwe, überlege, ob sie nicht recht hat! Ob du die angestrichene Passage umformulieren solltest und wie! Aber auch: Uwe, bleib bei deinem Stil, es ist dein Buch!
Manchmal Zweifel, manchmal Ratlosigkeit, manchmal wilde Entschlossenheit begleiten meinen Weg. Den Weg, den ich gerade vor meinem flackernden Kamin gehe, den ich wiederum anzünden musste, weil es kalt ist. Viel zu kalt für die Jahreszeit. Warum ist es nur so kalt hier? Sollte ich nicht längst irgendwo am Äquator weilen und an meinem dritten Buch arbeiten? Die kalte Jahreszeit ist nichts für mich, ich bin ein Sonnenkind.
Was schreibe ich da schon wieder? Uwe, denk nach, warum du das hier gerade schreibst, und warum das den Titel „Buchmesse“ trägt. Ach ja, unterlasse es bitte Artikel mit „eigentlich“ zu beginnen und vermeide Füllworte wie „gerade“, „nun“,“mal“  und „doch“. Achte auf die richtigen Anführungszeichen – verwende auf keinen Fall die englischen, denn wir sind hier in Schland. Lassen wir das besser, obwohl es noch so viele Dinge gäbe. Was wollte ich nochmal?

Buchmesse, ja richtig Buchmesse. Meine innere Stimme sagt: „Vermeide Wiederholungen, die langweilen den Leser nur“, und sie sagt mir auch schon wieder etwas über die Anführungszeichen, die ich am Anfang keinesfalls oben beginnen sollte … Die „…“ könnte ich mir bei der Gelegenheit auch gleich mal abgewöhnen.

Übrigens erwähnte ich schon, dass ich ab Mittwoch die Buchmesse besuche? Nein, nicht offiziell, sondern nur als Leser und Orientierungssuchender (suchen wir das nicht alle?) und Blogger, also quasi inkognito. Mein gestern eiligst selbstgebasteltes und wahrlich überdimensionales „Ich will auch ein großer Autor sein“-Schild werde ich nach reiflicher Überlegung nun doch zu Hause lassen.

Kurz: Frankfurter Buchmesse, ich kooooomme! Ich werde jeden Tag da sein, auch wenn ich keine Zeit habe. Eigentlich! Ich freue mich auf dich! Ich freue mich auf die lieben Kollegen, die ich dort treffen werde, die vielen Bücher, die neuen Eindrücke, die Autoren Lounge und die spannende Frage, ob mir zwischen all den Stars dort überhaupt Einlass gewährt wird, nur wenn ich erwähne, dass ich auch ein Buch am Markt habe. Die Anregungen, die Lesungen, die Frage, ob ich 2016 auch als Autor dort sein werde oder weiterhin „nur“ als Leser, und einfach nur auf die vielen, vielen Kilometer, die ich dort abspulen werde. FBM see you soon!
Wer sich ebenfalls auf der FBM kurzweilt und mich treffen möchte, einfach melden, ich freue mich!

PS: Falls jemandem auffallen sollte, dass ich gerade ein wenig (ja, die drei letzten Worte sind notwendig!) vom Überarbeiten meines Manuskriptes geschädigt bin, bitte ignorieren. Ich könnte es nicht verkraften, wenn man mich darüber in Kenntnis setzte.